Mutiger leben der Sprung ins Ungewisse

Mutiger Leben – freier Entscheiden

Wer hat sich nicht schon einmal vorgenommen, in Zukunft freier und mutiger zu leben. Bevor wir jedoch die Ängste überwinden, die uns daran hindern, müssen wir diese erst einmal kennen lernen.

Wenn uns die Freiheit überfordert

Frei sein heißt auch, sich entscheiden zu können. Je freier wir sind, desto mehr Entscheidungen stehen ins Haus. Das macht das Leben nicht einfacher, kann es jedoch interessanter, intensiver und beglückender machen. Gerade im beruflichen Feld sind für viele von uns die Möglichkeiten vielfältig geworden. Was Wunder, dass sich immer mehr Menschen in ihren Entscheidungen überfordert fühlen. Entscheidungen zu vermeiden ist zwar auch eine Möglichkeit, mit der Freiheit umzugehen. Auf lange Sicht jedoch ganz sicher nicht die Beste. Eine Alternative wäre, mutiger leben. Aber wie?

Ungewissheit aushalten

«Wenn ich wüsste, was ich wirklich, wirklich will, hätte ich keine Mühe, mich zu entscheiden.» hören wir als Berater oft. Es scheint also nicht die Angst vor Entscheidungen zu sein, sondern der fehlende innere Kompass, der Entscheidungen schwierig macht.

Meine tägliche Erfahrung als Berater hat mich jedoch dazu gebracht, diesem Nichtwissen zu misstrauen. Viele Menschen haben eine Vorstellung davon, was sie wirklich wollen. Nur geben sie dieser keine Chance. Oft ist die Vorstellung auch erst eine Ahnung, die noch nicht konkret genug ist, um wirksam zu werden. Und oft ist es uns ganz recht, sie im unkonkreten zu lassen.

Denn erst eine Entscheidung bringt Bewegung ist Spiel. Etwas Neues könnte ins Leben treten und damit ist immer auch ein Risiko verbunden. Jetzt wird es ernst und es besteht die Möglichkeit des Scheiterns. Sich für etwas Neues zu entscheiden ist daher immer auch ein Schritt ins Ungewisse. Es ist normal, dass dabei Ängste aufkommen.

Ängste anschauen

Angst ist eine unangenehme Empfindung. Wir weichen ihr gerne aus. Um sie zu überwinden  müssen wir sie uns jedoch bewusst machen.  Als Berater begegnen mir zum Beispiel folgende Ängste, die jeweils eine Reihe von Fragen aufwerfen:

  • Angst vor dem Loslassen
    • Was gibt mir Sicherheit? (in der Arbeit, im Privaten)
    • Wie gehe ich mit Trauer und Abschied um?
    • u.s.w.
  • Angst vor dem Versagen
    • Woher beziehe ich mein Selbstwertgefühl?
    • An welchem Punkt genau fürchte ich, zu versagen?
    • Welche konkreten Folgen hätte ein Misserfolg?
    • Welche unangenehmen Erinnerungen sind mit vergangenen Misserfolgen verbunden?
    • Was ist mir bisher gut gelungen?
    • u.s.w.
  • Angst vor dem Verletzen
    • Welche Menschen sind von der aktuellen Entscheidung betroffen?
    • Wie gut kann ich mit Konflikten umgehen?
    • Gestehe ich anderen Menschen zu, sich zu verändern, auch wenn es mir nicht ins Konzept passt?
    • u.s.w.
  • Angst vor dem Erfolg
    • Habe ich die Erlaubnis, erfolgreich zu sein?
    • Habe ich Vorurteile gegen erfolgreiche Menschen?
    • Kann ich ein positives, für mich adäquates Bild eines erfolgreichen Menschen entwickeln?
    • u.s.w.

Verbündete suchen

Krabben werden auf Fischmärkten oft lebend verkauft. Sie flüchten nicht aus ihrem Bottichen, da sie sich gegenseitig ständig nach unten ziehen. Wenn wir von Menschen umgeben sind, die mutlos sind, erleben wir ein ähnliches Phänomen. Wir versuchen über den Rand unserer gemeinsamen Vorstellung zu klettern und werden dabei immer wieder in alte Muster zurückgezogen. Wir können uns die einfache Frage stellen: «Wer in unserem Umfeld ist mutig seinen/ihren Weg gegangen und könnte uns daher unterstützen mutiger zu leben?» Wer bewusst die Nähe zu Menschen sucht, die Wagnisse eingehen, wird sich selber freier fühlen. Der Rand des Bottichs – also die Ränder unseres eigenen Weltbildes – ist vielleicht gar nicht so unüberwindlich, wie wir uns das vorgestellt haben. Statt sich gegenseitig herunter zu ziehen, könnten wir auch gemeinsam aufbrechen.

Übergänge und Erfolge feiern

Übergänge, zum Beispiel vom Studentenleben in die Berufswelt, bringen viele Veränderungen im Selbst- und Rollenbild mit sich. Erlauben wir uns, Veränderungen, Entscheidungen, Erfolge und mutige Schritte zu feiern! Und selbst, wenn ein mutiger Schritt schlussendlich in einer Niederlage endet, macht es Sinn zu feiern, dass wir den Mut hatten und aus dem Scheitern eine Lehre gezogen haben. Viele traditionelle Initiationen und Übergangsrituale sind heute jedoch Sinn-entleert. Erfinden wir neue.

Den inneren Kompass justieren

Ein gut ausgerichteter innerer Kompass hilft auf jeden Fall, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Wie eine berufliche Neuorientierung gelingen kann und welche Schritte dorthin führen, zeigt dieser weiterführende Blogbeitrag. Ein Instrument dafür ist der WORKNAVIGATOR. Er unterstützt dich dabei, mehr Klarheit über bevorzugten Tätigkeiten, wichtigen Werte und persönlichen Qualitäten zu bekommen. Du folgst dabei online einer klaren Struktur von Übungen, Tests und Reflexionsaufgaben.