Kennen Sie das: Sie geben ein Vorhaben aus Angst vor einer Niederlage auf, lange bevor sie tatsächlich gescheitert sind. Die Geschichte hat sich dadurch nur in Ihrem Kopf und nicht in der Außenwelt abgespielt.

Dieses Phänomen begegnet mir oft in der Praxis: Da geht jemand nicht zu einem Bewerbungsgespräch, ein anderer bricht sein Studium ab oder rennt aus Angst vor der Kündigung aus einem Job davon. Das entscheidende Gespräch mit dem Vorgesetzten wird nicht gesucht oder die maßgebende Forderung in der Lohnverhandlung nicht gestellt.

Die Angst vor der Niederlage ist jedoch nicht der einzige Grund, warum mutige Schritte vermieden werden. In diesem Newsletter lernen Sie noch drei weitere kennen. Weitere Themen sind der Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Arbeitszeit. Corona hat einige dazu gebracht, neu über den Begriff «Arbeit» nachzudenken.

Auch ein neues Workshop-Format, der Tandem MiniWorkshop, wird vorgestellt. Zwei Menschen begleiten sich dabei online gegenseitig durch eine berufliche Standortbestimmung.

Viel Spaß beim Lesen
Thomas Diener

Inhalt

  • Mutiger leben heißt, Entscheidungen treffen und seine Ängste anschauen
    Vier Gründe, warum wir uns oft nicht trauen
  • Ein Update für’s BerufsNavi
    Tandem MiniWorkshop
  • Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitszeit?
    Ist Work-Life-Harmony ein Luxusthema?
  • Permakultur im Unternehmen
    Mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten

Mutiger Leben

Vier Gründe, warum wir uns oft nicht trauen.

Mutig Leben heißt, Ängste überwinden. Dafür müssen wir sie uns erst einmal eingestehen, dass wir sie haben. Erst dann können wir lernen, bewusst mit ihnen umgehen.

Als Berater begegnen mir zum Beispiel folgende Ängste:

  • Die Angst vor dem Versagen
  • Die Angst vor dem Loslassen
  • Die Angst davor, Andere zu verletzen
  • Die Angst vor dem Erfolg

Der aktuelle Blog Beitrag stellt die wichtigen Fragen zu diesen vier Ängsten und beschreibt, was uns von Krabben auf dem Fischmarkt unterscheidet.

-> Zum Blogbeitrag

Ein Update für’s BerufsNavi

Tandem MiniWorkshop

Um sich unterwegs nicht zu verlaufen, braucht es immer wieder kurze Zwischenstopps. Ein Blick auf die Karte und den Kompass oder moderner ein Blick auf das Navi klärt die Frage, welchen Weg bei einer Gabelung der richtige ist. Manchmal führen auch mehrere Wege zum Ziel und es ist wichtiger, sich spontan für den einen oder anderen zu entscheiden, als lange stehen zu bleiben. Auch im Berufsleben brauchen wir diese Zwischenstopps.

Einmal pro Monat biete ich neu einen Tandem-Mini-Workshop für jeweils 2 Personen an.

-> Zur Ausschreibung

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitszeit?

Ist Work-Life-Harmony ein Luxusthema?

Die Gleichung: «Mehr Stunden Arbeit = höhere Produktivität» stimmt für viele Jobs schon lange nicht mehr. Es gibt Firmen, bei denen mit einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn die Produktivität nicht gesunken ist. Auch die Frage nach der Präsenzzeit am Arbeitsplatz wird seit der Pandemie neu verhandelt. In vielen Betrieben ist das Homeoffice gekommen, um – zumindest teilweise – zu bleiben.

Teilzeit ist daher nicht mehr die einzige Möglichkeit, um über die Work-Life-Harmony nachzudenken. Nicht Alle, die wollen, können es sich leisten, weniger zu verdienen und Menschen, die oft Teilzeit gearbeitet haben oder einige Jahre ganz aus der Lohnarbeit ausgestiegen sind, müssen im aktuellen System mit einer bescheidenen Rente rechnen.

Trotzdem haben die Lockdowns der letzten Monate eine breite Diskussion entfacht. Warum verdienen Menschen in «systemrelevanten» Berufen so wenig? Ist Homeschooling «Arbeitszeit»? Wer macht eigentlich das ganze Zeugs, das nicht als Lohnarbeit aufscheint? usw. Dieses Zusammenspiel zwischen der Erwerbsarbeit und anderen Formen von Tätigkeit, zwischen Marktwirtschaft und Versorgungswirtschaft, rückt erst seit kurzem in den Fokus der ökonomischen Forschung. Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich unter anderem das neue Buch von Fred Frohofer und Werner Vontobel «Eine Ökonomie der kurzen Wege».

Eine Aussage aus dem Buch, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: «Wir haben errechnet, dass in einer gut ausgebauten Nachbarschaft die Erwerbsarbeit um rund 30 Prozent oder 10 Wochenstunden reduziert werden kann. Zudem fallen 5 bis 10 Prozent der bezahlten Arbeit innerhalb der Nachbarschaft an, was das Problem der Arbeitslosigkeit deutlich entschärft.»

Die Diskussion ist jedoch uralt. «Ökonomie heißt ja eigentlich «Haushaltslehre». Aristoteles, der Begründer des Begriffes, hat sie scharf von der Chrematistik, der Kunst Reichtum zu mehren, abgegrenzt. Die «Haushaltslehre» hat er eher im Bereich der Versorgungswirtschaft angesiedelt, die Chrematistik in der Marktwirtschaft. Eine Form von Subsistenzwirtschaft, in der einige für das Leben notwendige Produkte und Dienstleistungen in lokalen Netzwerken entstehen, können den Arbeitsbegriff radikal verändern. In einer Subsistenzwirtschaft – also z.B. einem traditionellen Bauernhof gibt es keine «Arbeitslosigkeit», weil es immer etwas Sinnvolles zu tun gibt und auch gesundheitlich beeinträchtigte Personen eine Aufgabe finden, die dem Ganzen dient und die sie noch bewältigen können. Hinter diesen Ideen steht ein Bild, dass sich langsam am Horizont abzeichnet. Arbeit – teilweise von chrematistischen Zwängen befreit – kann wieder stärker zu einer sinnstiftenden Tätigkeit werden. Gleichzeitig erhöhen clevere lokale Kreisläufe die Sicherheit einer Region und generieren im Normalfall einen kleineren ökologischen Fußabdruck.»

-> Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen
Ein Vortrag im Rahmen der vorarlberger «Schaffarei». aus dem das letzte Zitat stammt.

-> Zur Buchbeschreibung «Eine Ökonomie der kurzen Wege»
Die FairWork Bücherliste hält vielleicht noch weitere interessante Bücher für Sie bereit.

-> Umfrage zum Thema Arbeitszeit und Zufriedenheit
Hier wird die Frage nach dem Zusammenhang von Arbeitszeit und Zufriedenheit aufgeworfen. Miguel Peromingo, der Initiator der Umfrage, möchte später zu diesem Thema Diskussionsforen und Beratungen anzubieten.

Permakultur im Unternehmen

Mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten

Haben Permakultur-Prinzipien etwas in der Wirtschaft verloren? Ich hab mit LES ENFANTS TERRIBLES über NewWork und Permakultur geplaudert.

-> Zum Interview