„Sie sind von der geplanten Route abgekommen“, meldet sich das Outdoor Navigationsgerät, nachdem ich etwas gedankenverloren einem ausgetretenen Pfad gefolgt bin.

Im Fall einer Bergwanderung kann es anstrengend oder sogar gefährlich sein, den leisen Ruf nach einer Neuorientierung zu überhören. Im Berufsleben sind die Hinweise, dass wir von unserm Weg abgekommen oder von vornherein gar nie „unserem Weg“ gefolgt sind, manchmal weniger offensichtlich.

Neuorientierung beginnt also erst einmal mit innehalten, mit dem Realisieren dass der eingeschlagene Weg nicht sinnvoll weiterführt. Eine Zäsur, die meist etwas Mut braucht.

Neuorientierung ist also das Thema dieses Newsletters und wie immer versuche ich, es von ganz verschiedenen Seiten anzugehen. Es geht um die Zeitdimension von beruflichen Veränderungsprozessen, um die Rolle, die unser Umfeld dabei spielt und um die Neuorientierung unserer gesamten Arbeitswelt, die durch die disruptiven Dynamiken von Klimakrise und Digitalisierung auf uns zukommen könnte.

Thomas Diener

Inhalt

  • Wie eine berufliche Neuorientierung gelingen kann
    Sich Zeit nehmen und dranbleiben
  • Herbstkurse in Zürich und Wien
    Neuorientierung in Zeiten der Veränderung
  • Kurs oder Einzelberatung?
    Was passt besser zu meiner Situation?
  • Wie uns unser Umfeld bei Entscheidungen beeinflusst
    Und wie wir es besser nutzen können
  • Weniger Arbeiten
    Ein Rezept gegen den Klimawandel

Sich Zeit nehmen und dranbleiben

Wie eine berufliche Neuorientierung gelingen kann

Arbeit kann so viel mehr sein als ein Job. Dafür muss er jedoch zu meinen Werten, meinen Eigenschaften, Vorlieben und Qualitäten passen. Aber wie finde ich heraus, was mir wirklich taugt und woher nehme ich den Mut, meinen ganz eigenen Weg zu gehen?
-> Zum Artikel
Der Artikel ist im Vorfeld einer Jobmesse in Linz entstanden.
-> CONNECT der Karrieremesse Sozialwirtschaft

Herbstkurse in Zürich und Wien

Neuorientierung in Zeiten der Veränderung

Statt einer Beschreibung, das Feedback einer Kursteilnehmerin:

„Keine kopflastige theoretische Trockenübung, sondern eine lustvolle Reise zu Bedürfnissen und Wünschen, aus denen sich dann – im besten Fall- ein berufliches Ziel formulieren lässt.“

  • Zürich: 25. – 27. Oktober 2019
  • Wien: 22. – 24. November 2019

-> Mehr Infos

Kurs oder Einzelberatung?

Was passt besser zu meiner Situation?

Diese Frage wird mir oft gestellt. Wann ein Kurs und wann eine Einzelberatung sinnvoll ist, lässt sich schwer pauschal beantworten. Beide Formate haben Vorteile.

Kurs:

  • Die Dynamik in der Gruppe kann zusätzlich motivierend wirken
  • Das Andere in der Gruppe ähnliche Probleme und Fragestellungen haben, wirkt beruhigend
  • Über andere TeilnehmerInnen kommen mehr Anregungen und Ideen zusammen
  • Was in einer Gruppe gesagt wird, hat ein größeres Gewicht, verpflichtet eher zum Handeln
  • Die intensive Beschäftigung mit dem Thema über mehrere Tagen ermöglicht es tief in die Thematik einzutauchen

Einzelberatung:

  • Spezifisches Eingehen auf die ganz persönliche Einzelsituation
  • Vertraulicher Rahmen der es unter Umständen ermöglicht Aspekte einzubeziehen, die in einer Gruppensituation nicht zur Sprache kämen
  • Die Beratung zieht sich bei mehreren Sitzungen über einen längeren Zeitraum. Daraus entsteht eine individuelle Prozessbegleitung.

-> Weitere Antworten auf oft gestellt Fragen habe ich hier zusammen gestellt

Wie uns unser Umfeld bei Entscheidungen beeinflusst

Was bei der Umsetzung meiner Ziele hilft

Bei der Umsetzung unserer Ziele sind wir auf unser unmittelbares soziales Umfeld angewiesen. Von hier fließt uns und unseren Projekten die nötige Kraft zu. Hier erhalten wir die Unterstützung, die wir brauchen, um unsere Träume zu leben. Oft werden wir von unserem Umfeld jedoch auch ausgebremst.

Machen Sie dazu einfach ein kleines Experiment: Stellen Sie sich vor, Sie haben Sich für einen grösseren Veränderungsschritt entschieden. Jetzt überlegen Sie sich, wie die Menschen, die Ihnen etwas bedeuten reagieren, wenn Sie ihnen ihre Entscheidung mitteilen. Interessanterweise haben wir meist ein sehr klares Gefühl dafür.

Eine Übung aus dem Berufsnavigations-Übungsbuch gibt für die weiteren Schritte eine Anleitung.
-> Übung Soziales Atom
(Der Link ist bis bis 31.10.2019 aktiv)

Zu den Büchern:
-> Das Lesebuch zur Berufsnavigation
-> Das Übungsbuch zur Berufsnavigation

Weniger Arbeiten

Ein Rezept gegen den Klimawandel

Die Klimasituation ist mittlerweile weltweit ein Topthema. Hier könnte es um eine globale Neuorientierung gehen, die vielleicht uns alle betrifft. Das die Fragen rund um die globale Erwärmung auch etwas mit der Arbeitswelt zu tun hat, wurde von Philipp Frey mit einem Team am Karlsruher Institut für Technologie untersucht. Das Fazit: Die effizienteste Art den CO2 Ausstoß zu reduzieren, ist weniger zu arbeiten. Dass wir in einer nachhaltigen Wirtschaft weniger arbeiten würden, kann als eine frohe Botschaft gesehen werden. Wir hätten langlebigere Produkte, die sich gut reparieren ließen und wir hätten im besten Fall mehr Lebensqualität bei deutlich weniger Konsum.

Weiterlesen:
-> zur Studie
-> Artikel zum Thema in der Zeit

Wie Frithjof Bergmann das gleiche in einem anderen Kontext meint in einem Vortrag von mir vom letzten Herbst:
-> Arbeit die wir wirklich, wirklich wollen

Von noch einmal einer anderen Seite her geht Harald Welzer das Thema an: „Die Menge des Unfugs wächst proportional zur Arbeitszeit.“
-> Buch„Alles könnnte anders sein“ Harald Welzer
-> Interveiw mit Harlad Welzer in der NZZ