Auf der Suche nach Räumen, in denen dieser kreative Geist – der Wille zur Gestaltung der eigenen Lebensumstände – besonders spürbar ist, stoßen wir unweigerlich auf CoWorking-Spaces, die in den letzten Jahren in allen großen Städten wie Pilze aus dem Boden geschossen sind.

Natürlich kann man diese Tendenz auch durch eine negative Brille betrachten. Die hohe Flexibilität ist nicht immer frei gewählt und das fröhliche Leben von kreativ-arbeitenden hat Schattenseiten. Prekäre Auftragsverhältnisse, mangelnde Absicherung und gesetzliche Auflagen, die eher für Grosskonzerne als für Einzelunternehmen gemacht sind, können einem das Leben schwermachen.

Trotzdem ist die Atmosphäre in den Co-Working Spaces, die ich kenne, durchaus entspannt. Bevölkert von kreativen Menschen, denen oft das Arbeiten in herkömmlichen Strukturen zu eng oder zu langweilig geworden ist, herrscht in vielen dieser Orte ein optimistischer Geist und ein wertschätzendes Miteinander. Sicher ist es kein Zufall, dass in den Plätzen, in denen der Community-Gedanken besonders gepflegt wird, auch viele Projekte mit sozialen Aspekten beheimatet sind. Ausbildungen für innovatives Business-Design und soziale Erfindungen sind oft in Co-Working-Spaces zu finden.

Hier eine kurze und nicht repräsentative Präsentation einzelner dieser Projekte:

Konnex Community (Wien)

Die beiden Spaces «Rochuspark» (in dem ich selber arbeite) und «Schraubenfabrik» gehören zu den ältesten Plätzen dieser Art in Wien. Stefan und Michael, die Betreiber dieser Plätze, sehen sich als  Gastgeber und haben ein gutes Händchen für einen stimmigen Mix an Mieterinnen.

Innovationsdorf (Bern)

Das Innovationsdorf in Bern ist vor allem auf die Initiative von Matti Straub, dem ersten Schweizer Kaos-Piloten entstanden. Es ist ein Ort, wo sich kreative Köpfe, soziale Business-Ideen und  Unternehmerinnen treffen, austauschen und miteinander arbeiten. In diesem Sinne verstehen wir uns als interdisziplinärer Co-Working-Space und schauen gern über den eigenen Tellerrand hinaus.

Kaospilotes Switzerland (Bern)

Daher erstaunt es auch nicht, dass der Schweizer Ableger diese Innovativen dreijährigen Vollzeitausbildung im Innovationsdorf angesiedelt ist. Die Schule für kreatives Business-Design und social innovation ist sowohl von den LehrerInnen wie auch den StudentInnen international und weltoffen aufgestellt.

Impact Hub Zürich/Wien und weltweit 84 weitere Standorte

Impact Hubs gibt es rund um die Welt. Das Netzwerk bring mit seinem Statement das Wesen dieser neuen Plätze gut auf den Punkt: „We believe a better world evolves through the combined accomplishments of creative, committed, and compassionate individuals focused on a common purpose.”

STRIDE – unSchool for Entrepreneurial Leadership (Zürich)

Die unSchule für Entrepreneurial Leadership ist eine einjährige Teilzeitausbildung, die sich als eine Alternative zu einem MBA versteht. Sie kombiniert Entrepreneuership mit persönlicher Transformation und Community-Building.